Prag, 16. Jahrhundert: Rabbi Löw, geistlicher Führer der jüdischen Gemeinde, ein Magier der schwarzen Kunst, formt eine lebendige Statue aus Lehm, den Golem. Der Koloss rettet dem Kaiser das Leben … – Paul Wegeners Werk (1920) war einer der künstlerisch wie geschäftlich größten Erfolge der deutschen Stummfilmproduktion. Die Originalmusik von Hans Landsberger wurde rekonstruiert.
Prag, 16. Jahrhundert: Als ein Edikt des Kaisers die Juden zum Verlassen der Stadt auffordert, ist für Rabbi Löw die Zeit gekommen, nach den Regeln magischer Überlieferung aus Lehm die Gestalt des Golem zu formen, der zum Retter der Juden werden soll. Der kaiserliche Bote, Graf Florian, verliebt sich in Löws Tochter Mirjam. Während Rabbi Löw zur Audienz am Hof ist, wo er den Golem vorstellt, nutzt Florian die Zeit zu einem Stelldichein mit Mirjam.
Vom Golem begeistert, fordert der Kaiser in seiner Euphorie magische Schauspiele von Löw. In einer Vision beschwört Löw den Auszug der Juden aus Ägypten, verlangt aber für seine Vorstellung absolute Ruhe, da sonst ein Unheil geschehe. Als das Gebot der Stille von Mitgliedern des Hofstaats gebrochen wird, verschwindet die Erscheinung und setzt magische Kräfte frei, die den kaiserlichen Palast in ein Trümmerfeld zu verwandeln drohen. Löws Golem rettet den Kaiser vor dem Verderben, der aus Dankbarkeit den Juden Schutz verspricht. Der Golem hat seine Pflicht erfüllt. Löw entfernt die ihn belebende Zauberformel, den „Schem“, damit die Zauberkraft sich nicht gegen die Juden wende. Aber der auf Florian eifersüchtige Famulus belebt erneut die Lehmfigur, um seinen Rivalen bei Mirjam auszuschalten. Jetzt entzieht sich der Golem dem menschlichen Willen und bringt Verderben und Zerstörung über das Ghetto …
ARTE strahlt den Film im Rahmen seiner cineconcerts aus, Stummfilmpremieren mit Musik. Die Musik von „Der Golem, wie er in die Welt kam“ ist die originale von Hans Landsberger aus dem Jahr 1920, die lange verschollen war, von Richard Siedhoff rekonstruiert werden konnte und dann für Orchester bearbeitet wurde. Sie wurde vom Deutschen Filmorchester Babelsberg unter der Leitung von Burkhard Götze eingespielt und im September 2023 im Rahmen des Kunstfestes Weimar uraufgeführt.
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