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Am 14. November 1805 wurde in Hamburg (als Enkelin des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn) Fanny Zippora Mendelssohn geboren, nach der Taufe nannte sie sich Fanny Cäcilie Mendelssohn Bartholdy, 1829 nahm sie ihren Ehenamen Hensel an; am 14. Mai 1847 starb sie in Berlin.
Vorwort | ZWEI STÜCKE – Bella und Semjon Kalinowsky
Sie wirkte als Pianistin, Dirigentin und Konzertorganisatorin und zählt mit über 460 Werken als eine der bedeutendsten Komponistinnen der Romantik.
Zu ihren Lebzeiten war es ihr aus gesellschaftlichen Gründen nicht möglich als Komponistin anerkannt zu werden, bis heute ist ihr Oeuvre noch lange nicht vollständig veröffentlicht und findet erst seit den 1980er Jahren zunehmende öffentliche Beachtung. Dennoch entfaltete sie lebenslang ein vielfältiges kompositorisches Schaffen, das in den von ihrem Vater Abraham Mendelssohn zur musikalischen Förderung seiner Kinder 1821 in Berlin gegründeten und von ihr selbst 1831 wiederaufgenommenen „Sonntagsmusiken“ vor bis zu 300 Gästen der Familie zum Klingen gebracht werden durfte.
Viele ihrer Kompositionen entstanden in engem Austausch mit ihrem auch heute noch viel berühmteren Bruder Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), der vom Vorbild, Rat und der Unterstützung seiner älteren Schwester enorm profitierte.
Zur Konfirmation 1820 schon ermahnte sie jedoch der Vater unmissverständlich in vollständiger Übereinstimmung mit den damals üblichen gesellschaftlichen Konventionen: „Die Musik wird für Felix vielleicht Beruf, während sie für Dich stets nur Zierde, niemals Grundbasis Deines Seins und Tuns werden kann und soll … nur das Weibliche zieret die Frauen.“
„Mit den Fingern singen“ war ihr pianistischer Leitspruch, der nicht nur ihren berühmten Bruder zu dessen „Liedern ohne Worte“ beflügelte, sondern auch in ihren eigenen Kompositionen stets spürbar ist.
Für ihren ebenfalls musikalischen Bruder Paul, einem begabten Cellisten, der allerdings dazu bestimmt war, als Bankier in die Fußstapfen des Vaters zu treten, komponierte Felix seine Variations concertantes, op. 17, Fanny zwei Stücke für Violoncello und Klavier. Sie widmete ihrem Bruder Paul schon vor 1829 ihre Fantasie g-Moll, das Capriccio As-Dur entstand während Pauls Lehrzeit 1831 in London, wo er mit dem mit dem Botschaftsattaché Karl Klingemann im Duo zusammenspielte.
Die vorliegende Bearbeitung für Bratsche und Klavier orientiert sich in der Partitur an der Fassung der Komponistin für Cello und Klavier. Der Klavierpart wurde in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten, die Solostimme wurde behutsam den Gegebenheiten der Bratsche angepasst.
Die Herausgeber möchten mit dieser Bearbeitung zur Bereicherung des romantischen Viola-Repertoires beitragen und hoffen, dass sie unter Bratschisten viele Freunde finden wird.
Zwei Stücke (Fantasia g-Moll, Capriccio As-Dur)
von Fanny Hensel
bearbeitet für Viola & Klavier von Bella & Semjon Kalinowsky
Spielpartitur & Stimme