Jo Knümann (1895-1952)

Jo Knümann 001

http://www.komponistenarchiv.de/knumann-jo/

 

Werke bei Ries & Erler:

Balkan / Slawisch

Rumänisch

Russisch

Schottisch

Ungarisch

Zwischen zwei Flüssen

Biografie:

Am 11.02.1895 wurde Jo Knümann in Gelsenkirchen geboren, wo er sozusagen mit Klavier und Geige aufwuchs. Da er schon in frühester Jugend auf seine musikalische Begabung aufmerksam machte, nahm er verständlicherweise in der Musikschule seines Vaters, Bernhard Knümann, den ersten Klavierunterricht.

Mit neun Jahren trat er unter dem Künstlernamen „Wilhelmy“ zum ersten Male öffentlich auf. Fachkreise sahen in ihm den größten Klavierspieler der Zukunft. Mit 11 Jahren unternahm Jo Knümann schon seine ersten Konzertreisen ins Ausland. 1909 ging er dann als 14 jähriger zu Prof. Carl Friedberg an die Musikhochschule in Köln. Dort vervollkommnete Jo Knümann seine ohnehin schon brilliante Klaviertechnik und studierte Kompositionslehre bei Ewald Strässer. Während seiner Studienzeit in Köln gab er dann selbst schon an der Musikhochschule Unterricht und galt als der jüngste Klavierlehrer Deutschlands. 1913 wechselte Jo Knümann von Köln nach Berlin, um an der Hochschule für Musik sein Studium zu beenden.

Am 02. Oktober 1913 gelang Jo Knümann der bis dahin größte Erfolg. Im Konzertsaal der Königlichen Hochschule Berlin mit dem Blüthner-Orchester unter der Leitung von Edmund von Strauß. Seine Technik, seine Leichtigkeit und sein in allen Phasen sicheres künstlerisch ausgeglichenes Spiel am Flügel begeisterten Kritiker und Publikum. Von da an erfreute Jo Knümann täglich Hunderte in Kaffeehäusern, Konzertlokalen und Konzertsälen mit seinem Spiel im In- und Ausland. Selbst dem englischen König Georg spielte er vor.

1924 sagte Jo Knümann dem Konzertsaal ade und widmete sich intensiv seinen Kompositionen. Auch hier machte er sich in kürzester Zeit einen Namen. Mit „Russisch“, „Rumänisch“ und „Ungarisch“ gelangen ihm wohl seine größten Würfe in der Unterhaltungsmusik. Diese hervorragenden Kompositionen wurden zum „Dauerbrenner“ bei den deutschen Sendern.

1926 kehrte Jo Knümann in die Kaffeehausszene zurück. Mit dem „Orchester ohne Noten“. Er spielte in den führenden Kaffeehäusern im In- und Ausland.

Berlin: Cafe Vaterland; Köln: Cafe Wien am Ring; Den Haag: Grand Hotel; Amsterdam: Cafe Winke`s; Hamburg: Alster-Pavillion waren nur einige Stationen.

Seine Auftritte mit dem eigenen Orchester im Europa- und Deutschlandsender, im Sender Hilversum fanden enthusiastischen Beifall und brachten glänzende Kritiken.

Viele seiner Kompositionen wurden von den bedeutenden Plattenfirmen Elektrola, Odeon, Columbia und Deutsche Grammophon aufgenommen und werden bis heute immerwieder neu produziert.

Die letzte Phase des zweiten Weltkrieges vertrieb Jo Knümann aus Berlin. Evakuiert nach Quedlinburg nahm er umgehend seine musikalischen Aktivitäten wieder auf und spielte in Kaffeehäusern.

1949 kehrte Jo Knümann aus der russisch besetzten Zone nach Westdeutschland zurück. Noch einmal begann er von vorn, noch einmal erfreute er die Menschen in den Kaffeehäusern mit seiner Musik.

Leider konnte er nur noch wenige Monate seinen Beruf ausüben. Am 25.12.1952 verstarb Jo Knümann.

Noch heute sind seine Kompositionen „Russisch“ „Rumänisch“ und „Ungarisch“ über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt und gehören zum Standardrepertoire der meisten heutigen Salonorchester.