CELLOLIED & BLÄSERQUINTETT – Burkhard Götze

Zwei neue Stücke von Burkhard Götze sind ab jetzt in unserem Verlagskatalog zu finden:

Cellolied für Sopran mit Violine, Viola I & II, Violoncello | für Sopran und Klavier (Dauer ca. 12 min)

Bläserquintett (2023/24) für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn in F und Fagott (Dauer ca. 30 min)

In der Zeit meiner ersten Kompositionsversuche mit ungefähr 16 Jahren entdeckte ich Gedichte von Else Lasker-Schüler, die mich sehr beeindruckten und eine besondere Verehrung hervorriefen. Einige wollte ich unbedingt vertonen und stellte mir hierzu die Kombination Sopran und Streichquartett vor. Der Viola sollte dabei jedoch eine besondere Rolle zukommen, um den dunkleren Seiten von Schülers Lyrik gerecht zu werden. Deshalb sah ich zwei Violen anstelle von zwei Violinen vor. […]

Mit den ausgewählten Gedichten Lenzleid, Mein Liebeslied, Winternacht und Heimlich zur Nacht entstand so im Februar 2022 der kleine Zyklus „Cellolied“. Dieser Name ergab sich aus dem gleichnamigen Untertitel des Gedichts Winternacht. Damit wird auch der Bezug zu den Begleitinstrumenten – Violine, 2 Violen und Violoncello – verdeutlicht. […]

Schülers bildgewaltige Poesie unterstützt der spätromantische Stil, für den ich mich entschied. Tonmalerische Elemente heben die ausdrucksvolle Sprache der Dichterin hervor. Die ungewöhnliche Besetzung mag auf den ersten Blick für Aufführungen mit einem Streichquartett zunächst wenig praktikabel erscheinen, da es wohl nur wenige Quartettformationen gibt, bei dem die zweite Geige problemlos zur Bratsche wechseln kann.
Man könnte die Lieder aber in Programmen unterbringen, in welchen man ohnehin einen Gast hinzunehmen würde. Beispielsweise wenn man ein Streichquintett mit zwei Bratschen aufführt.

Der Pianist Holger Groschopp schuf eine wirkungsvolle und pianistisch sehr gelungene Bearbeitung für Sopran und Klavier von Cellolied, die nicht als Klavierauszug zu verstehen ist, sondern eine eigene – für den Vortrag mit Klavier gedachte – Version darstellt. Sie erscheint auch gesondert im Verlagsprogramm (Bestell-Nr. 60120).

– Burkhard Götze | Aus dem Vorwort

Seit mehr als 100 Jahren spricht man von „Neuer Musik“ und seit 1950 verbindet man mit diesem Begriff zumeist eine eher schroffe Tonsprache, die durch unregelmäßige Rhythmik, markante Effekte sowie Klangfarben und deren Verfremdung geprägt ist.

Zahlreiche Komponist:innen wenden sich seit einiger Zeit einer anderen Ästhetik zu, die man als eine Art „Neoromantik“ bezeichnen könnte.

Mein 2023/24 entstandenes Bläserquintett folgt diesem Stil und spielt mit der klassischen Form. Es wurde für meine Freunde und Bläserkollegen der Brandenburger Symphoniker konzipiert, denen es gewidmet ist und quasi „auf den Leib“ geschrieben wurde. Das Publikum der Uraufführung im April 2024 nahm das Werk begeistert auf. Das Bläserquintett hat den Musiker:innen sichtlich Spielfreude bereitet, da es für jedes Instrument dankbare Aufgaben bereit hält. Dennoch spart es nicht an einer tieferen Aussage und versucht einen symphonischen Charakter herzustellen.

– Burkhard Götze