Eduard Künneke (1885-1953)

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Werke bei Ries & Erler:

Jagd-Ouvertüre op. 8

Suite für Orchester op. 4

Serenade -für großes Orchester-

Zigeunerweisen

„Das Weib des Pharao“ Filmmusik op. 15

Ballade vom verrosteten Ritter

Maikaterlied

Sonate f. Vl., Klar. und Vc.

Musik zum Stummfilm „Das Blumenwunder“

 

Biografie:

Eduard Künneke, am 27. Januar 1885 in Emmerich am Niederrhein geboren, studiert 1903 zunächst Klavier, dann Komposition in Berlin. Unterstützt durch seinen Lehrer Max Bruch wendet er sich dem Musiktheater zu. 1909 wird seine Oper Robins Ende erfolgreich in Mannheim uraufgeführt. Verbunden mit der Suche nach eigener kompositorischer Identität, ist die Zeit bis 1919 gekennzeichnet durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Formen des Musiktheaters, der Gattung Lied sowie Film- und Instrumentalkompositionen. Neben festen Anstellungen als Kapellmeister und Chordirektor an verschiedenen Berliner Theatern (u.a. Deutsches Theater/ Friedrich- Willhelmstättisches Theater), wirkt Künneke bis 1919 außerdem als Dirigent und Liedbegleiter zahlreicher Schallplattenaufnahmen und präsentiert sich mit seinen Werken hauptsächlich als Komponist Ernster Musik. ( darunter Suite op. 4/Lieder des Pierrot op. 3) 1919 findet Hermann Haller, Direktor des Theater am Nollendorfplatz, in Künneke seinen neuen Hauskomponisten. Zusammen mit dem Librettisten Rideamus bringt das Trio fünf Operetten heraus, darunter 1921 den Welterfolg Der Vetter aus Dingsda, mit dem Künneke bis heute nahezu ausschließlich identifiziert wird. Vom Erfolg getrieben legt Künneke sich in den zwanziger und dreißiger Jahren auf das Genre Operette fest und zeigt mit der Verschiedenartigkeit seiner zahlreichen Operetten eine enorme Anpassungsgabe an die Stilrichtungen der Unterhaltungsmusik der Zeit. Neben Lady Hamilton schuf er mit Liselott, Glückliche Reise, Die Lockende Flamme, Herz über Bord und Ehe im Kreise veritable Werke für das Unterhaltungstheater. Während seines New York –Aufenthaltes 1924/25 entsteht bei J.J. Shuberts Unterhaltungsbühnen die erfolgreiche Offenbachiade The Love song. Künneke war bemüht das Instrumentarium der Schlager- und Unterhaltungsmusik bis zur Jazzmusik in seine Kompositionen miteinzubeziehen wie in der Auftragskomposition Tänzerischen Suite für Orchester und Jazzband von 1929: „Ich sah die Möglichkeit neuere und ältere Klangfarben zusammenklingen zu lassen […] und der Rhythmus unterscheidet in der Musik die neue von der alten Zeit – nicht die Melodie.“ Künneke verfasst vier Kompositionen für den Stummfilm (darunter Weib des Pharao (1921) und Das Blumenwunder(1926). Auch der Tonfilm profitiert mit ca. 35 Filmen von dem überaus vielseitigen Komponisten. In den Jahren 1933-1935 wird Künneke teilweise boykottiert und seine Werke werden weniger aufgeführt. Grund dieser Desorientierung ist Künnekes Frau, die Sängerin Katarina Garden. Sie ist Halbjüdin und dadurch gilt der Haushalt als „jüdisch versippt“. Mit seinen späteren Werken, kann er an seine vorherigen Erfolge nicht anknüpfen. Fast 30 Jahre lang ist Künneke im Vorstand der deutschen Bühnenschriftsteller und Komponisten, gehört als Präsidialmitglied der Interessengemeinschaft Deutscher Komponisten E.V. (IDK) an und setzt sich in verschiedenen Gremien der GEMA für das Urheberrecht ein und wird später deren Ehrenmitglied. Er stirbt am 27. Oktober 1953 in Berlin.