Gordon Sherwood (1929-2013)

72

Werke bei Ries & Erler:

Boogie Canonicus op. 50

Sonata in Blue op. 66

Ten Pieces für Alt-Saxophon solo

4 Duos op. 102 für Flöte und Viola

Blues Symphony (Third Symphony) op. 118

Biografie:

1929 im amerikanischen Bundesstaat Illinois geboren, absolvierte Gordon Sherwood – gegen den Wunsch seines Vaters, der für ihn eine militärische Laufbahn vorgesehen hatte  – sein Musikstudium an der Western University und an der Akademie in Ann Arbor in Michigan. Sherwood ist Ende 20, als das New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Dimitri Mitropoulos 1957 seine erste Symphonie in der Carnegie Hall aufführt.

In den nächsten Jahren erhielt Sherwood Auszeichnungen und Stipendien. Aber er kann weder im Musikbetrieb noch  im bürgerlichen Leben Fuß fassen. Nach einer langen Zeit der Wanderschaft, in der er als Barpianist im Libanon oder in Ägypten als Filmkomponist arbeitete, einen Universitätsabschluss in Kisuaheli/Kenia erwarb und sich u.a. in Indien, Japan und Lateinamerika aufhielt, landete Sherwood in Paris, wo er seinen Lebensunterhalt als Bettler bestritt, ohne sein kompositorisches Schaffen aufzugeben. 1997 entstand ein Filmporträt mit dem Titel „Der Bettler von Paris“.

Der Großteil von Sherwoods Werken – zurzeit weist sein Werkverzeichnis rund 150 Einträge auf –  ist bislang noch nicht uraufgeführt und veröffentlicht worden. In den letzten Jahren haben das Bayerische Landesjugendorchester und die Pianistin Masha Dimitrieva einen kleinen Teil seines Schaffens auf CD eingespielt. Sherwoods Repertoire  umfasst Kammermusik, Orchesterwerke, Instrumentalmusik, Vokalmusik, weltliche ebenso wie religiöse Werke und zeigen eine ganz persönliche Sprache, in die sich auch indische und arabische Einflüsse mischen. Die Schwierigkeit einer einfachen Einordnung ist vielleicht der Grund dafür, dass Gordon Sherwood bisher relativ unbekannt geblieben ist. Gordon Sherwood nannte sich selbst den „berühmtesten aller unbekannten Komponisten“.

Gordon Sherwood lebte zuletzt in einer diakonischen Einrichtung in Herzogsägmühle/Bayern, wo er weiterhin komponierte. Seine Werke wurden im Telezentrum der Herzogsägmühle digitalisiert. Im Alter von 83 Jahren verstarb Sherwood am 2. Mai 2013 in Schongau/ Oberbayern.