Edmund Meisel (1894-1930)

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Werke bei Ries & Erler:

Musik zum Eisenstein-Stummfilm Panzerkreuzer Potemkin

Musik zum Ruttmann-Stummfilm „Berlin. Die Sinfonie der Großstadt“

 

Biografie:

Edmund Meisel, geboren 1894, beginnt für Bühne und Film zu komponieren, als er Erwin Piscator kennen lernt. Piscator räumt in seinen Experimenten mit dem politischen Theater neben dem Film auch der Musik einen besonderen Rang ein. Meisel komponiert die Musik zu den von Piscator und Felix Gasbarra entwickelten Stücken Revue Roter Rummel und Trotz AIledem, bei denen er eine breite Palette musikalischer Stile erproben kann. Ein ironisierendes Operettenduett als Alltagsstreit eines kommunistischen Ehepaares gehört ebenso zu Meisels Repertoire wie Jazz-Rhythmen oder die karikaturistische Zersetzung vaterländischer Klänge. Mitte der Zwanziger Jahre vertieft Meisel seine Beschäftigung mit einer über die bloße Illustrierung hinausgehenden Filmmusik. Aus den Kontakten mit der Kommunistischen Internationalen Arbeiterhilfe ergibt sich der Auftrag, für deren Filmfirma die Begleitmusik zur deutschen Aufführung von Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin zu komponieren. Meisels Betonung von Rhythmik und seinem Interesse an Geräusch-Musik kommt der nächste Film sehr entgegen: Walther Ruttmanns Berlin: Die Sinfonie der Großstadt